Shuniya | Eine lyrisch-performativeProzession
Shuniya | A lyrical-performative procession
Literatur an der Grenze | Mals im Vinschgau | Prämajur | 8.Juni 2014

Eine Wanderung in Form einer Prozession. Denn Bewegung ist Prozess. Die Menschen die an der Wanderprozession teilnehmen sind alle fraktale Wesen.
Zusammen bildet sich ein Konglomerat an Fraktalen, die einen Grenzgang begehen. Auf dem Weg von Mals nach Marienberg und anschließend nach Pärmajur begegnen die Wanderer poetischen Sprachbildern, Momenten der Stille, engelhaften Wesen und werden durch Rituale zu einer Gruppe, die sich auf einen Weg gemacht hat. Es wird gelauscht, gesungen, geschwiegen, gesprochen und gelacht.

Shuniya entführt die Teilnehmer auf eine Reise durch die Natur ins Innere des Selbstes. Die Performance Shuniya ist ein Grenzgang im Gehen an der Grenze zwischen Ländern, ein Grenzgang zwischen Kunst und Philosophie, zwischen Literatur und Liturgie. Ein Grenzgang zwischen Spielen und Leben, zwischen Schweigen und Sprechen, zwischen Innehalten und Zelebrieren.

Im Video wird die Gruppe auf ihrer Wanderung begleitet. Das Fraktale äußert sich in den wackeligen Bildern die am Beginn des Videos die Gruppe begleiten, die Kamera ein Sucher, ein Wortfänger. Doch erst in der Stille mitten in einer Kuhherde löst sich die drängende Spannung und die ersten Worte plätschern in die Köpfe und von dort langsam ins Herz. Später haben wir sie auf unsere Stimmbänder gelegt, denn am Ende hört man das von den Teilnehmern geformte Gedicht live das erste Mal ausgesprochen und zusammenefügt.

Prozess:
Im Schweigen und Gehen haben sich Worte geformt, die zuerst im Stillen zu einem Satz zusammen gefügt worden.
Das Gedicht gab es nie in schriftlicher Form, es wurde an diesem Tag auch nie aufgeschrieben. Die Worte, die jeder aus dem Äther fischte und zu einem Satz formte, wurden als Audiodatei konserviert.
In kleinen Gruppen wurde später auf der Wanderung dann ein Satz mit dem anderen verflochten bis das Gedicht entstand:

Die Stille in mir

In Liebe und Frieden Sein
Kreist ewig die Passion

Lust zu meditieren, den Frieden empfangen und Danke dazu sagen
Die Wärme der Leidenschaft lässt die Seele hoffen auf die ewige Liebe

Wenn ich inneren Frieden habe, kommt bei mir auch die Freude hoch und das Glück
Viele Berggipfel, braune, graue, weiße, sie klingen wie Musik, aus- vorbei

In der Natur die Ruhe finden und so sei es
In Demut gebe ich mich ewig hin

Gedichtet & geformt von den TeilnehmerInnen der lyrisch-performativen Prozession am 08. Juni 2014:

Frieda & Franz van den Dries
Hermine Dietl
Monika & Josef Frank
Margit Gasser
Lissy Pernthaler
Dorothea & Valentin Pernthaler
Hans Perting
Albert Platter
Sibille Tschenett
Elisabeth Viertler

 

26. November 2014 13 Shuniya, Alle

Seelenpost | Ein performativer Bergdialog mit deinem zukünftigen Ich
Souls post | A performative dialouge with your future self
SMACH | Constellation of art, culture & history in the Dolomites | Antersasc Alm, San Martin de Tor, I | 2013
…setz dich hin, ruh dich aus und schreib deiner Seele was du gerade fühlst!

Der Mensch erfährt sich an so einem abgeschiedenen Ort, wie der Antersasc-Alm als Verbindung zwischen Erde und Himmel. Hier und jetzt- genau in diesem intimen Moment- soll ein Augenblick eingefangen werden, hier und jetzt in dieser Ruhe, bei diesem Anblick und Ausblick in die Berge und in unser Inneres hinein formt sich eine Botschaft in uns. Viel tiefer noch ist ihr Ursprung, als in den Gedanken. Die Botschaft ist verwurzelt in unserer Seele und erblickt dank unseres Schichten Abtragens das Licht der Welt. Und diese Botschaft wie sie uns plötzlich umspült, evoziert durch das kontemplative Gehen in der Natur und das Ausruhen in ihr- scheinbar fernab von jeglicher Zivilisation- soll nicht vergehen.

Der Besucher schreibt also im Augenblick der Kontemplation eine Postkarte, die er an sich selbst adressiert. Somit wird dem zukünftigen Ich eine Botschaft übermittelt, von einem Augenblick, in dem man ganz in sich selbst geruht hat. Nach dem Verfassen der Nachricht und dem adressieren, wirft man die Postkarte in den Holzbriefkasten, der neben dem Ruheplatz positioniert ist. Wer möchte, kann in eine unter dem Postkartenbehälter angebrachte Holz Box eine kleine Briefmarkenspende werfen. Nun geht man wieder seines Weges und irgendwann vergisst man vielleicht die Postkarte. Nach Beendigung der Ausstellung Ende September 2013 werden die Postkarten von der Künstlerin frankiert und an die jeweiligen Verfasser versendet. Diese erhalten somit nach einiger Zeit eine Botschaft aus der Vergangenheit, die sie sich selbst in die Zukunft geschrieben haben.

 

 

Die performative Installation auf 2.300 m über der Antersasc Alm in den Dolomiten, ausgehend von Campill (St. Martin in Thurn), ist den ganzen Sommer 2013 lang über den Wanderweg 6 zu erreichen. Sie ist Teil der Open Space Exhibition SMACH.
Konzept Lissy Pernthaler
Fotografie & Kamera Barbara Pernthaler
Schnitt Lissy Pernthaler
Musik Video Herbert Pixner Projek (Danke für die Erlaubnis zur Verwendung der Musik im Video)
Helfer, Träger & Aufbau Erwin Clara, Otto Mattivi, Hans Moser, Barbara Pernthaler, Valentin Pernthaler, Dorothea Weis Pernthaler, Irmgard Windegger & Julia
Dank an Michael Moling und das SMACH Team

15. Juni 2013 12 Seelenpost, Alle

Dark Diary | Mein dunkles Tagebuch | Eine Video Performance
Dark Diary | A Video performance
Potsdam | 2012 – 50x50x50 artSüdtirol, Festung Franzenfeste | 2013
„Bäume sind wunderbare Wesen! Lasst mich in den Bäumen leben. Sie geben mir Luft zum Atmen und lehren mich, vom Licht zu leben, um Wurzeln schlagen.“

Eine Video Installation mit drei parallel laufenden Projektionen.
Drei Filme bilden das Konglomerat von Dark Diary | Mein dunkles Tagebuch, in dem die Künstlerin Lissy Pernthaler Bilder für ihre Ängste findet.
Ihre Angst beginnt dann, wenn die Dunkelheit sich wie zähes, schwarzes Pech über sie stülpt und sie zum schwarzen Loch wird. Es ist ein Kampf mit dem auf-der-Welt sein, ein Kampf mit seinem Spiegelbild, mit dem Essen und der bleiernen Schwere, die alles begleitet und Trauer erzeugt. Erzählt wird in 9 Bildern mit einem eigens komponierten Soundtrack, der die Bilder wabern und atmen lässt.
Eine autobiografische Arbeit über das Dableiben, über das Atmen und Loslassen.

 

 

Die Video Performance hatte ihre Premiere im Juli 2012 in Potsdam. Sie entstand im Rahmen des Studienganges Europäische Medienwissenschaft an der Universität und der Fachhochschule Potsdam.

Die Italienpremiere feiert sie bei der zweiten Ausgabe der Ausstellung 50x50x50 Art Südtirol auf der Festung Franzensfeste im Juli 2013, die bis 01. September einen Querschnitt Südtiroler Kunst zeigt.

Konzept Lissy Pernthaler
Kamera Eren Aksu
Setssistenz Stav Arad, Charlotte Marie Mayer
Schnitt Lissy Pernthaler
Musik Tobias Kilian
Lightgirl Johanna Lucht
Setfotografie Stav Arad
Baumhelfer Stav Arad, Nunzia Mangiacotti, Charlotte Marie Mayer, Peter Oehmichen, Dominik Pernthaler
Darsteller Stav Arad, Lea Bohrer, Kai Giersberg, Charlotte Marie Meyer, Peter Oehmichen, Judy Pietreck, Josef Ulbig
Betreuende Dozentin Antje Engelman

2. Juli 2012 11 Dark Diary, Alle

Meine Haut mit Worten | Eine literarisch-voyeuristische Performance
My skin with words | A literary-voyeuristic performance
Literatur an der Grenze, Mals im Vinschgau/ Italien | 2012

Gegeben ist: ein Körper. Ein nackter Körper. Die Verfleischlichung des Wortkörpers geschieht durch den Aufruf zur Interaktion: Schenk mir dein Wort! Kommuniziere mit mir auf meiner Haut!
Der Betrachter wird zum Poeten, macht die Begegnung zwischen ihm und der Performerin zum performativen Akt. Denn Lyrik ist die performativste Ader der Schreibkunst.
Der Voyeur wird aufgefordert mit dem Körper, der Haut, zu kommunizieren. Und zwar auf ihr zu schreiben. Der Körper füllt sich mit Worten, wird zum Botschaftsträger. Aus den Worten auf der Haut entsteht ein Gedicht, ein lebendes, atmendes Gedicht. Aus einer Aufforderung wächst eine Forderung:

Eine 3 Phasen- Performance.
Phase 1: Du schreibst ein Wort auf meine Haut.
Phase 2: Du begegnest dir mit deinen Worten.
Phase 3: Ich verarbeite alle Worte zu einem Gedicht.

Wir sind uns begegnet. Wo beginnt die Spur, wo verläuft sie sich? Was können wir konservieren? Ist Poesie die brutalste Form purer Liebe?

 

 

Die Performance fand am 24. Mai 2012 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Fröhlichsturm in Mals im Vinschgau im Rahmen des Literaturfestivals Literatur an der Grenze statt.
Konzept & Ausführung Lissy Pernthaler
Fotografie & Trailervideo Lissy Pernthaler
Dank an Hans Perting

Du bist heilig! | Ein performativer Aktionsraum
You are holy! | A performative room
50x50x50 artSüdtirol, Festung Franzenfeste | 2011

Du bist heilig! ist ein eigens für die Ausstellung 50x50x50 artSüdtirol auf der Festung Franzensfeste konzipierter performativer Aktionsraum, in dem der Besucher selbst dem Kunstwerk zur Performativität und sich zur inneren Einkehr verhelfen soll.
50 Südtiroler Künstler, 50 Bunkerräume, 50 Tage Schau. Jeder Künstler präsentiert in seinem Raum sein individuelles Werk.
Der Raum Nr. 19 gehört in diesen 50 Tagen Lissy Pernthaler. In drei Stationen, die wie ein Parkour aufgebaut sind, kann der Besucher des Raumes von Lissy Pernthaler dem „Du bist heilig!“ auf die Spur kommen.

 

 

Der performative Aktionsraum war vom 21. Mai 2011 bis 09. Juli 2011 im Rahmen der 50x50x50 artSüdtirol auf der Festung Franzenfeste zu sehen.
Mit den Stimmen von
Christopher Albrodt, Student
Anisa, Vorschülerin
Shanti Chakraborty, Schauspielerin & Synchronsprecherin
Christian Harting, Schauspieler
Nora Linnemann, Schauspielerin & Synchronsprecherin
Mirko von Matthey, Schauspieler & Moderator
Lissy Pernthaler, Schauspielerin
Antonia Seeger, Schülerin
Ariane Seeger, Schauspielerin & Produzentin
Josef Ulbig, Student
Fotografie Georg Hofer, Lissy Pernthaler
Video Lissy Pernthaler

21. Mai 2011 09 Du bist heilig!, Alle

Zartbitter | Eine Performance für eine nackte Frau mit Ballkleid
Plain | A performance for a nude with a ball gown

Kunstauktion Bozen/ Italien | 2010

Zartbitter bittet einen Begleiter oder eine Begleiterin mit der Künstlerin an einen Tisch.
Gegessen wird ein Schokoladendessert, in einem Gourmetrestaurant. Die Künstlerin trägt nur ein wuchtiges Ballkleid, darunter ist sie nackt.
Während der Performance reagiert die Künstlerin auf semiotische Codes. Wenn der Begleiter die richtigen Schlüsselwörter oder Schlüsselfragen stellt, kommt ein Gespräch mit dem Gegenüber zustande.
Zartbitter spielt mit der Fragestellung des Individuums im Kontext mit seiner Umwelt.
„Jeder ist gleich, ist allen anderen ähnlich durch seine volle Beteiligung an den gemeinsamen Angelegenheiten der Gruppe. Doch neben diesen Angelegenheiten, neben der öffentlichen Sphäre existiert im individuellen Verhalten und in den gesellschaftlichen Beziehungen noch ein persönlicher Raum, in dem das Individuum die Spielregen bestimmt.“
Jean-Pierre Vernant, in: Der Mensch der griechischen Antike

Zwei fremde Individuen begegnen sich intim in einem öffentlichen Umfeld. Das Individuum ist durch einen Spiegel geformt. Die Intimität von Individuum und Gruppe wird im Restaurantkontext eingebettet bzw. droht aufgehoben zu werden, wo es viele Blicke und Eindrücke von außen gibt.
Die Schokolade steht für das Sinnliche. Kann Sinnliches in einem unruhigen Kontext bestehen bleiben, wie verhält es sich mit der Intimität? Wie geht der Begleiter mit dem Geheimnis der Nacktheit um?

 

 

Die Performance stand am 20. Dezember 2010 im Rahmen der Kunstauktion des Südtiroler Künstlerbundes in der Sparkasse Academy in Bozen zur Versteigerung.
Die Performance steht weiterhin zum Verkauf.

Konzept Lissy Pernthaler
Fotografie Jeanne Degraa
Video Lissy Pernthaler

20. Dezember 2010 08 Zartbitter, Alle

Kokon | Eine performative Entpanzerung
Cocoon | A performative de-lorication
Galerie Prisma Bozen/ Italien | 2009

Da das Erleben und der Ausdruck von Gefühlen quasi zur Grundausstattung der menschlichen Natur gehört, kann bei einer unter dem Druck kultureller Anforderungen entwickelten emotionalen Überdistanzierung ein Gefühl des Mangels und der Leere erlebt werden. Möglicherweise ist ein vager Wunsch nach emotional bedeutsamen Erlebnissen vorhanden, ohne dass dem Bertreffendem so recht klar ist, wie diese aussehen sollten oder zu erreichen wären.
Wolfgang Rost in „Emotionen. Elixiere des Lebens“

Wir beginnen also uns abzuschotten, einen Kokon um uns zu bilden, der uns vermeintlich von der Außenwelt schützen soll. Dabei bedenken wir jedoch nicht, dass wir alle bis dahin schon erfahrenen negativen Situationen schon in unserem Feld gespeichert haben und sie in die Panzerstruktur mit einweben. Dadurch wird eine Entpanzerung immer eine Katharsis sein, bei der man bereit sein muss, sich einer völligen Reinigung zu unterziehen und den bewussten Schritt in seine Selbstbestimmtheit zu gehen. Verwandelt, als beflügeltes Wesen, das Herr seiner selbst ist und sich nun ohne Panzerung weiterentwickelt, das seine Emotionen anerkennt und sie ohne Umschweife auslebt, geht der Mensch die eigentlich harmonische Verbindung mit seinem Seelenleben wieder ein.
Die Performance KOKON thematisiert die Schichten einer menschlichen Panzerung und die wieder gefundene tiefe Verbindung zum Ursprung. Alles muss sich ändern. Es ist Zeit für eine neue Ära. Die Menschheit soll sich auf die Umwandlung vorbereiten, zum gewachsenen Menschen werden. Die Zeit der Flugübungen ist gekommen!
Kokon ist wie alles ein Lernprozess.

 

 

Die Performance fand am 17. Dezember 2009 im Rahmen der Kunstauktion des Südtiroler Künstlerbundes in der Galerie Prisma in Bozen/ Italien statt.

Konzept & Ausführung Lissy Pernthaler
Fotografie Barbara Pernthaler, Dorothea Weis
Video Dorothea Weis (Kamera), Lissy Pernthaler (Schnitt)

17. Dezember 2009 07 Kokon, Alle

Anaesthesia – Wo kommst du zu dir? | Eine sensible Performance
Anaesthesia – Where do you regain to consciousness? | A sensitive performance
Alps Move, Lana/ Italien | 2009

Jeder Mensch ist ein Eisberg. Ein Konglomerat aus Ideen, Sehnsüchten, Verlangen, Trieben, Worten, Seele, Geist, Körper, Träumen. Das Wenigste schwimmt sichtbar über der Wasseroberfläche. Vieles wird durch äußere Einflüsse betäubt, vieles betäuben wir selbst, um uns vor erneuten Verletzungen zu schützen und von der Essenz abzulenken.
Von den Fragen die uns zu uns bringen. Es kommt zu einer Sensibilitätsstörung, zur gestörten Wahrnehmung, zum Nicht-Empfinden.
Wo ist unsere Mitte, unser Leuchten, wer von uns ist frei? Warum schneiden wir uns selbst ab vom göttlichen Funken?
Der Eisberg soll wieder mehr an Land gewinnen. Wir betäuben uns. Wir werden betäubt.
Wo kommst du zu dir?
Die Performance ist in zwei Teile aufgeteilt. Der Zuschauer betritt den Aufführungsraum durch eine Art Parcour in dem Videointerviews zum Thema Betäubung in der modernen Welt zu sehen sind. Geht man durch die Schleuse in der man zum Innehalten angeregt wird, gelangt man in einen nächsten Raum in dem man schemenhaft Eisberge erkennen kann. Auf ihnen kauern dunkle, kraftlose Gestalten. Die Musik ist ohrenbetäubend. Plötzlich lichtet sich der Nebel und die drei Geschöpfe richten sich auf. Ein Befreiungstanz und die Suche nach den durchscheinenden Flügeln beginnt.

 

 

Die Performance fand am 24. Oktober 2009 um 20.30 Uhr im Raiffeisensaal im Rahmen des Südtiroler Tanzfestivals Alps Move in Lana/ Italien statt.

Konzept & Choreographie Lissy Pernthaler
Mit Angelika Former, Manfred Menghin, Kiki Rochelt,
Kleiner Chor Lana: Julia Perkmann (Leitung)
Stefano Gonzo, Armin Gritsch, Walter Gruber, Verena Kraus, Gertrud Laimer, Nadia Oberhofer, Birgit Pircher, Martha Pircher, Gertraud Sagmeister, Sebastian Tischer
Bühnenbau Valentin Pernthaler
Sounddesign Lukas Gotter
Kostüm & Body Painting Anna Iduna Bonell
Fotografie Peter Kasten, Matthias P., Anna Iduna Bonell
Interview mit Dr. Anton Huber, Anästhesist, KH Bozen, Sprecher Karl-Heinz Macek
Videointerviews mit Ramona Alber, Anna Iduna Bonell, Philipp Lamprecht, Katharina Lechner, Karl–Heinz Kühnel, André Schuen, Klaudia Spechthauser, Werner Schullian,
Herzlichen Dank an Metzgerei Mathà, Kaltern
Video Lissy Pernthaler

14. Oktober 2009 06 Anaesthesia, Alle

Teighaut – Eine Zerreißprobe | Eine Performance für den (Schönheits)wahn der Zeit
Pastry Skin | A performance for the beauty craze

Galerie ar/ge Kunst, Bozen, Italien | 2008

Drei Individuen. Drei Frauen. Frauen im Kampf um Schönheit und Ansehen. Kämpfe mit sich selbst und der Außenwelt. Kämpfe um das letzte Stückchen Teig um sich zu verändern. Drei Individuen die zum Opfer werden.
“Teighaut” kritisiert den Wahn seinen Körper durch Schönheitsoperationen und kosmetische Mittel zu verändern. Sie erzählt vom kleinen Universum der persönlichsten Gedanken, nämlich wie man über sich selbst auf Grund von äußeren Einflüssen wie Werbung, urteilt. Außerdem erzählt sie von dem Teufelskreis des nicht mehr Aufhören – Könnens, von der Jagd nach dem perfekten Körper, nach dem perfekten (oberflächlich äußeren) Ich, von der Jagd nach Annerkennung und Liebe.
Der Teig wird zum Sinnbild für unsere verformbare Haut, einerseits durch künstliche Eingriffe, andererseits durch die natürliche Veränderung der Zeit, das Altern. Die Angst vor dem Zerfall birgt das Bröckeln der Fassade schon in sich.
Das Publikum wird zum Spiegel für die Schönheitsfanatikerinnen die sich unaufhörlich in ihm sonnen. Gibt es einen Punkt, an dem der Spiegel überfordert ist und sie aufwachen um sich selbst zu erkennen? Zerbricht am Ende der gaffende, voyeuristische, hämische Spiegel oder zerbrechen sie an ihm? Was muss passieren, dass es ein Ende gibt?

 

 

Die Performance fand am 10. Januar 2008 im Rahmen von meetmetro in der Galerie ar/ge Kunst Bozen statt.

Konzept & Choreographie Lissy Pernthaler
Mit Angelika Former und Inge Holzer
Fotografie Stefan Helling, Ivo Corrá
Video Eva Metro (Kamera), Lissy Pernthaler (Schnitt)

Körperquelle – Quellkörper | Eine Freilicht Performance für den Stadtkanal Potsdam
Bodyfont | A Open Space performance

Kulturland Brandenburg Themenjahr “Fokus Wasser” | 2007
Alles ist im Fluss, oft so schnell, dass man nicht mehr ans Anhalten denkt. Wir ruhelosen Menschen vergessen in unserer schnelllebigen Zeit allzu oft unseren Ursprung. Unsere Körper quellen zunehmend auf, zuviel Information, Überfluss, Hektik und zu viele Eindrücke überschwemmen uns. Besinnen wir uns auf die Ursprünge, begegnet uns Wasser: Im Laufe der Evolution entsprang der Mensch dem Wasser und noch bis heute schwimmt der Mensch vor seiner Geburt im Fruchtwasser seiner Mutter. Wenn wir wieder öfters anhalten und zur Mutter Erde zurückkehren, hören wir wieder Ihren Herzschlag.
Das erste Mal in der Geschichte der Stadt Postdam wird der historische, viel diskutierte Stadtkanal als Ort der Kunst genutzt. Genauer gesagt: Sein wieder hergestellter Teil in der Yorckstraße. Seit drei Jahren ist der Stadtkanal jetzt auch Heimat für ein Sportevent. Den Potsdamer Kanalsprint, ins Leben gerufen von Dr. Jürgen Eschert, dem Kanu Olympiasieger von 1964 in Tokio. Im Jahr 2007 fand die dritte Ausgabe statt.
In der Aufführung, die eigens für den Stadtkanal kreiert wurde, irren sechs Performer verstreut durch die Innenstadt. Jeder in seiner Welt, jeder in seinem Alltag. Gestresst, unkoordiniert, hektisch. Doch irgendwann gibt es einen Punkt, an dem sie eine Kraft verspüren, die sie durch die Stadt an einen bestimmten Ort treibt. Sie wissen nicht warum, sie scheinen magisch angezogen zu werden.
Schließlich treffen sie sich am Wasser, beim Stadtkanal, der sich ein Stück weit wie eine Ader durch die Stadt zieht. Doch sie sind noch nicht am Ziel angekommen, ihre Odyssee beginnt erst hier… Die einzelnen Elemente beginnen sich zu verknüpfen… Wie werden die unterschiedlichen Personen aufeinander reagieren? Wonach suchen die Figuren? Und welche Bedeutung haben die Nabelschnüre die im Wasser treiben? Am Ende wird entschieden werden, ob ihre Körper immer noch weiter durch die alltäglichen Stresssymptome aufquellen oder ob sie Quelle für etwas Neues werden.

Konzept, Regie & Choreographie Lissy Pernthaler
Mit Uta Bonz, Bert Esdohr, Katharina Lattermann, Daniel Mathke, Lissy Pernthaler, Anna Ortmann und Christian Schadler
Fotografie Frank Löschner, Marlies Schadler 
Fotofilm
 Lissy Pernthaler (Schnitt & Soundcollage)

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