Ich bin ein Boot entstand als Gedicht in meinem “Ideenbuch”. Zu einer Zeit in der ich Vieles für unmöglich hielt, jedoch spürte, dass ich dennoch den Ozean aller Möglichkeiten in mir trage. Und aus einer Naivität heraus, an die Möglichkeit zu glauben, ich könne meiner eigenen Geschichte entkommen, bewegte sich mein Körper irgendwann dazu. Ich verkörperte das Gedicht in der mir natürlichsten Körper-Ausdrucksform, dem Tanz. Und so fügte ich die beiden Elemente wieder zusammen, vereinte sie und ließ mich von Found Footage Video Material aus dem Internet inspirieren einen lyrischen Film daraus zu schneiden. “Ich bin ein Boot” ist ein digitales, bewegtes Gedicht geworden über die Frage, wer ich ohne meine Identität bin. Und was ich dann in Wahrheit bin, wenn ich mich der Vision von mir als Reisende, als Boot auf dem Lebensozean, hingebe.
Das Video und die dazugehörige Videostill Collage werden bei der Eröffnungsausstellung der neuen Räumlichkeiten des Südtiroler Künstlerbundes SKB am 05. April 2024 um 18:00 Uhr präsentiert.
“Ich bin ein Boot” ist das erste #digitalpoem, welches ich unter diesem Hashtag produziert habe, weitere sind in Planung. Hier unten eine ausführlichere Beschreibung, warum ich dieses Projekt als “Schlüsselwerk” sehe, so der Titel der Ausstellung des Südtiroler Künstlerbundes und somit auch Thema der Werkschau.
Das Originalbild als Videostill Collage wird exklusiv in der Ausstellung gezeigt, ebenso das Video, hier aber ein kleiner Teaser dazu.
Warum ist die Arbeit ein Schlüsselwerk? Das Wort „Schlüsselwerk“ hat mich bei der Ausschreibung zur Ausstellung tatsächlich in Mark und Bein getroffen. Denn seit ich Gedichte schreibe und die ersten Lesungen abhielt, hatte ich immer mehr das Gefühl, eine neue, andere Form der Präsentation für meine Gedichte finden zu müssen, die über eine klassische Lesung hinaus geht. 2007 habe ich einen ersten Versuch gestartet und mit meinen Gedichten eine Performance aufgeführt. Mit „Deine Haut mit Worten“, bei der Literaturnacht im UFO Bruneck überlagerte ich die Elemente einer klassischen Lesung (Zettel mit dem Gedicht in der Hand, Wasserglas) und einer metaphysischen Bildersprache mittels performativer Elemente (mein Körper auf der Bühne mit Kostüm und Requisiten). Daraus entwickelte ich 2011 die Idee für “Nachtfalter”, eine multidimensionale Lesung, die Elemente noch mehr zu vermischen und produzierte kurze Videosequenzen die ich während ich am Tisch saß und Texte las über mich drüber projizierte. Immer aus dem Wunsch heraus die Buchstaben noch lebendiger zu machen aber nicht in einem Live Moment flüchtig wieder zu verlieren, kreierte ich 2012 Dark Diary – Mein dunkles Tagebuch. Eine Performance die ich eigens für das Medium Video kreiert hatte. Seit 2017 experimentierte ich auch mit der Kombination lyrischer Performance und Fotografie und erste Video Stills und inszenierte Fotoarbeiten entstanden wie z.B. “Der graue Alltag ist die wiederkehrende Begegnung mit Dir selbst.” für das X-art Kunstfestival in der Landesgalerie Burgenland. “Ich bin ein Boot” ist nun das erste #digitalpoem, meiner neusten Kreation Lyrik, gesprochenes Wort, Musik, Performance und Video zu vereinen, weitere sind in Arbeit.
Technik / Material
Lyrik, Selftape, Found Footage (5:42 Min, Selftape & Found Footage) Musik: Jan Moling · 2021-2024
Videostill Collage, Druck auf Alu Dibond, handbeschrieben mit wasserfestem Stift 70×39,375 · 2024
Maße ohne Rahmen
Video 16:9, Videostill Collage: 70 x 39,375 cm
Download Text & Gedicht mit Musik
Hier gibt es das Gedicht zum Downloaden: Gedichtkarte Ich bin ein Boot von Lissy Pernthaler
Hier gibt es das Gedicht mit Musik zum Hören: Ich bin ein Boot – Lissy Pernthaler -Text und Sound.mp3
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