Körperquelle – Quellkörper | 2007

Körperquelle – Quellkörper | Eine Freilicht Performance für den Stadtkanal Potsdam
Bodyfont | A Open Space performance

Kulturland Brandenburg Themenjahr “Fokus Wasser” | 2007
Alles ist im Fluss, oft so schnell, dass man nicht mehr ans Anhalten denkt. Wir ruhelosen Menschen vergessen in unserer schnelllebigen Zeit allzu oft unseren Ursprung. Unsere Körper quellen zunehmend auf, zuviel Information, Überfluss, Hektik und zu viele Eindrücke überschwemmen uns. Besinnen wir uns auf die Ursprünge, begegnet uns Wasser: Im Laufe der Evolution entsprang der Mensch dem Wasser und noch bis heute schwimmt der Mensch vor seiner Geburt im Fruchtwasser seiner Mutter. Wenn wir wieder öfters anhalten und zur Mutter Erde zurückkehren, hören wir wieder Ihren Herzschlag.
Das erste Mal in der Geschichte der Stadt Postdam wird der historische, viel diskutierte Stadtkanal als Ort der Kunst genutzt. Genauer gesagt: Sein wieder hergestellter Teil in der Yorckstraße. Seit drei Jahren ist der Stadtkanal jetzt auch Heimat für ein Sportevent. Den Potsdamer Kanalsprint, ins Leben gerufen von Dr. Jürgen Eschert, dem Kanu Olympiasieger von 1964 in Tokio. Im Jahr 2007 fand die dritte Ausgabe statt.
In der Aufführung, die eigens für den Stadtkanal kreiert wurde, irren sechs Performer verstreut durch die Innenstadt. Jeder in seiner Welt, jeder in seinem Alltag. Gestresst, unkoordiniert, hektisch. Doch irgendwann gibt es einen Punkt, an dem sie eine Kraft verspüren, die sie durch die Stadt an einen bestimmten Ort treibt. Sie wissen nicht warum, sie scheinen magisch angezogen zu werden.
Schließlich treffen sie sich am Wasser, beim Stadtkanal, der sich ein Stück weit wie eine Ader durch die Stadt zieht. Doch sie sind noch nicht am Ziel angekommen, ihre Odyssee beginnt erst hier… Die einzelnen Elemente beginnen sich zu verknüpfen… Wie werden die unterschiedlichen Personen aufeinander reagieren? Wonach suchen die Figuren? Und welche Bedeutung haben die Nabelschnüre die im Wasser treiben? Am Ende wird entschieden werden, ob ihre Körper immer noch weiter durch die alltäglichen Stresssymptome aufquellen oder ob sie Quelle für etwas Neues werden.

Konzept, Regie & Choreographie Lissy Pernthaler
Mit Uta Bonz, Bert Esdohr, Katharina Lattermann, Daniel Mathke, Lissy Pernthaler, Anna Ortmann und Christian Schadler
Fotografie Frank Löschner, Marlies Schadler 
Fotofilm
 Lissy Pernthaler (Schnitt & Soundcollage)